04.05.2012
Das Läufermeeting möge beginnen
(kön) 3, 2, 1 – Start frei für das Läufermeeting 2012. Dieselben drei Zahlen standen auch im Mittelpunkt der heutigen Pressekonferenz im Hotel Schönbuch. Startnummer 3 für die ältere der Sujew-Zwillinge, Elina. Nummer 2 für die fünf Minuten jüngere Diana. Die „1“ wird am Sonntag auf Arne Gabius‘ Brust prangen. „Ein Mega-Leichtathletik-Jahr liegt vor uns“, bringt es Moderator Roland Steck auf den Punkt. Für zahlreiche Leichtathleten beginnt auch das olympische Jahr in Pliezhausen.
Die Zahlen sprechen für sich: 580 Anmeldungen liegen bereits vor. Rekord. Und: „Wir erwarten, die 600 Teilnehmermarke erstmals zu überschreiten“, sagt Meetingchef Thomas Jeggle. „Wir brauchen 150 bis 170 ehrenamtliche Helfer“, ergänzt Ulrich Metzger, Vorsitzender des LV Pliezhausen 2012. Durch den Zusammenschluss der ehemals zwei Pliezhäuser Leichtathletikvereine, sei der Personalplan in diesem Jahr bereits drei Wochen vor dem Meeting fertig gewesen. So früh wie noch nie.
Auch das 22. Internationale Läufermeeting im Schönbuchstadion bietet „den nationalen Athleten eine Plattform“ und ist „auf die Bedürfnisse der deutschen Kaderathleten zugeschnitten“, weiß Thomas Jeggle. Rund 30 Deutsche Meister aus den vergangenen drei Jahren werden an den Start gehen. „Garniert“ wird das Ganze durch „unsere internationalen Gäste“. Thomas Jeggle betont: „Wir haben eine gute und ausgewogene Athleten-Mischung.“
Weniger Druck als auf der Hauptwettkampfstrecke
Zu den besten Athletinnen Deutschlands zählen auch die Zwillinge Diana und Elina Sujew vom SC Potsdam. Warum beide ausgerechnet dieselbe Disziplin laufen? Ganz einfach: „Das hat sich so ergeben“, sagt Elina. Und Diana fügt hinzu: „Wir hatten auf der 1500 Meterstrecke den größten Erfolg.“
Zwischen den Bestleistungen liegen nur 27 Hundertstelsekunden. 4:07,99 Minuten für Elina. 4:07,72 Minuten für Diana. Im ersten Rennen der Saison sei es wichtig, nicht gleich die volle Distanz zu laufen. „Außerdem ist der Druck nicht so hoch, wenn wir mit 1000 Meter beginnen“, erklärt Diana Sujew. Das primäre Ziel für die Saison lautet: Europameisterschaft. Für Olympia lautet die Forderung: 4:05,50 Minuten. „Wenn wir aber ein gutes Rennen erwischen, könnten wir auch das schaffen.“
7:50 Minuten lautet das Ziel des Arne Gabius in Pliezhausen
„Toll“ findet auch Arne Gabius (LAV Stadtwerke Tübingen) die Saison mit den zwei Höhepunkten. „Die EM sehe ich als sehr große Chance“, sagt er. Die 3000 Meter von Pliezhausen habe bereits einen hohen Stellenwert: „Das ist schon eine erste Standortbestimmung.“ Die Zeit, die Arne Gabius anpeilt, lautet „um die 7:50 Minuten, plus-minus zwei Sekunden.“
Und: Über diese Distanz werde auch direkt der internationale Vergleich gezogen. Apropos internationaler Vergleich: In dem schneidet Arne Gabius immer besser ab. Vorläufiger Höhepunkt: Das WM-Finale in Birmingham. Rang acht. Schnellster Weißer im Ziel. Wenige Sekunden Rückstand auf die Weltspitze. „Das war wirklich unglaublich“, sagt Gabius erfreut.
Was macht er denn anders im Training seitdem er alleine trainiert? Woher kommt die „Leistungsexplosion“ von zwölf Sekunden auf 7:38,13 Minuten über 3000 Meter? Ganz einfach: „Ich habe meinen Weg gefunden.“ Will heißen: Das Training ist nun „weniger, dafür aber härter.“ Ein Beispiel verdeutlicht das besonders gut: „Die Geschwindigkeit in meinen Dauerläufen ist nun um bis zu eine Minute pro Kilometer schneller“, erklärt Arne Gabius. Er folgt dem erfolgreichen „Amerikanischen Modell“. Noch eine beeindruckende Zahl: Im Trainingslager in Kenia spulte er 180 Kilometer pro Woche ab.
„In Oslo wird die Olympia-Norm fallen“
Über Pliezhausen und Oslo soll es nach London gehen. „Das Training läuft gut“, sagt Arne Gabius. Ein gutes Rennen im Schönbuchstadion wird weiteren Auftrieb geben. Und er ist sich bereits sicher: „In Oslo wird die Olympia-Norm fallen“.
Übermorgen ist es soweit: Athleten aus 20 Nationen werden zu Gast sein. Der Mittelstrecken-Kader der Männer und Frauen, der 400 Meter Hürden Kader und auch zahlreiche Hindernis-Kaderathleten. Die spannendsten und schnellsten Rennen zum Saisonauftakt stehen wieder einmal bevor. Willkommen bei den „inoffiziellen Deutschen Meisterschaften der Krummen Strecken“.