30.04.2014
Rück- und Ausblick: 30 Jahre, fünf Fragen und ein besonderer Geist
PLIEZHAUSEN Runder Geburtstag für die "Krummen Strecken" von Pliezhausen: Am 18. Mai steht bereits die 30. Auflage an. Zeit, zurück- und vorauszublicken. Organisator Thomas Jeggle gibt Friederike Kallenberg fünf Antworten auf fünf Fragen zum Jubiläumsmeeting.
Welche Entwicklung gab es in den vergangenen 30 Jahren?
Eine ganze Menge. Beim ersten Meeting 1985 waren überwiegend Athleten aus Baden-Württemberg am Start. Bereits in den darauffolgenden Jahren kamen Mittelstreckler aus ganz Deutschland und der Schweiz. Und nach der Öffnung der Ostgrenzen erstmals Athleten aus Tschechien.
Worin liegt der besondere Reiz der "Krummen Strecken"?
Krumme Strecken haben Testcharakter, man ist nicht auf Zeiten und Taktik fixiert und läuft oft unbeschwerter und auch risikofreudiger.
Einige Veranstalter haben das Konzept der "Krummen Strecken" in den vergangenen Jahren übernommen. Was ist das Einzigartige am "Original"?
Das Besondere in Pliezhausen ist zum einen der Ursprungsgedanke "von Läufern für Läufer" und, dass die Personen, die das Meeting mitentwickelt haben - also Organisatoren, Trainer und Athleten -, es auch heute noch tragen und weiterentwickeln: einfach ein besonderer Geist.
Die "Krummen Strecken" werden ja nahezu ausschließlich ehrenamtlich organisiert, entwickeln sich aber zunehmend professionell: Wie sieht die Zukunft des Meetings aus?
Das Meeting muss sich in qualitativer Hinsicht weiterentwickeln. Dort wo es notwendig ist, werden wir daher auch professionelle Unterstützung hinzuziehen und auch inhaltlich immer wieder neue Akzente setzen.
Gibt es einen besonderen Höhepunkt aus der 30-jährigen Geschichte des Meetings?
Mir fallen spontan sogar zwei ein: 2007 rief donnerstags vor dem Meeting der Manager des späteren Marathon-Weltrekordlers Patrick Makau an und fragte, ob Patrick die 3000 Meter laufen könne. Sie kämen auf eigene Kosten, wir müssten sie nur vom Flughafen abholen. Gesagt, getan, auch wenn Patrick mit seiner Siegerzeit von 7:54,50 Minuten den Meetingrekord nicht knacken konnte. Im Jahr 2000 stand am Wettkampftag auf ein Mal Japhet Kimutai, der schnellste 800 Meter Läufer der Welt im Jahr 1999 (1:42,69 Minuten) im Stadion und lief 1000 Meter und 600 Meter. Er hielt sich zu der Zeit mit einer afrikanischen Läufergruppe in Tübingen auf und nutzte das Meeting für ein "Training".