Schnelle Duelle: Sprinter mit und ohne Hürden auf dem Weg nach London
PLIEZHAUSEN (kön) Rasant. Packend. Sprint. Die schnellsten Leichtathleten werden auch dieses Jahr für den ein oder anderen Augenschmaus im Schönbuchstadion sorgen. Ob Hürdensprinter, Staffeln oder ganz schnelle Läufer aus Osteuropa – auch die kürzesten Strecken des Meetings sind jedes Jahr ausgezeichnet besetzt. Und "krumm" sind auch sie sowieso. Mit einer Ausnahme.
Drei der schnellsten Zeiten in der Geschichte des Internationalen Läufermeetings über 4x100 Meter stammen aus den vergangenen drei Jahren. Die Nationalstaffel der U20-Sprinterinnen ist eine Klasse für sich. 44,72 – 43,82 – 44,41 Sekunden. Zum Vergleich: der Deutsche Rekord steht bei 43,42 Sekunden. Zweimal folgte übrigens nach dem tollen Saisoneinstand eine Bronzemedaille bei der U20-WM, nämlich 2014 und im vergangenen Jahr. Auch dieses Jahr wird die Staffel mit zwei Auftritten um 13 und 13:50 Uhr jeweils eine ganz schnelle "nicht krumme" Runde zeigen.
Zweikampf der deutschen 400-Meter-Hürdensprinter
Nachdem sich die besten deutschen Hürdensprinter um die Mittagszeit zweimal über 300 Meter Hürden duelliert haben, kommt es im Hauptprogramm am Nachmittag zu einem weiteren Aufeinandertreffen von Felix Franz (LG Neckar-Enz) und Georg Fleischhauer (LG Eintracht Frankfurt). Dieses mal allerdings ohne Hürden. 300 Meter flach. Spannende Entscheidungen sind über diese Distanz vorprogrammiert. Es gibt sogar einen doppelten Meetingrekord. Denn: Vor zwei Jahren stellte Rafal Omelko (Polen) die zehn Jahre alte Bestmarke des Tschechen Jiri Vojtik ein: 32,31 Sekunden. Eine Weltklassezeit! Selbst Usain Bolt schaffte "nur" 30,97 Sekunden, als er versuchte, den inoffiziellen Weltrekord von Michael Johnson (30,85 Sek.) zu unterbieten. Für die beiden deutschen 400-Meter-Hürdensprinter hingegen geht es nach den beiden Läufen über die Hürden um einen weiteren Test unter Wettkampfbedingungen zum Saisoneinstieg.
Die Gelegenheit eines solchen schnellen Tests nutzen auch der gebürtige Nigerianer Peter Emelieze (ASV Köln). Bei den Olympischen Spielen 2012 war er noch für sein Heimatland am Start. Bereits seit fast zehn Jahren lebt der 29-Jährige nun schon in Köln. Nach seine Nicht-Nominierung für Rio 2016 erntete der DLV heftige Kritik. In Pliezhausen will er nun 150 Meter sprinten und einen guten Start in die WM-Saison schaffen. Seine Bestleistung über 100 Meter steht bei 10,18 Sekunden, die DLV-Norm beträgt 10,12 Sekunden.
Mit Bianca Razor hat eine schnelle Rumänin ihr Kommen angekündigt. Die 22-jährige Olympiateilnehmerin von Rio und mehrfache Jugendeuropameisterin reist mit einer 400-Meter-Bestzeit von 50,37 Sekunden an und startet im Schönbuchstadion über 300 Meter ihre WM-Saison.