12.05.2013
Sensationeller Meetingrekord in packendem 1000 Meter Rennen - Der Kenianer Dickson Kipsang Tuwei mit einem Fabellauf
(kön/frka) Moskau, Moskau... Auf zahlreiche der Athleten beim diesjährigen 23. Internationalen Läufermeeting wirkt die russiche Hauptstadt äußerst anziehend. Denn: Im Sommer kämpfen die besten Leichtathleten der Welt im dortigen Olympiastadion Luschniki um die WM-Titel. Den Einstieg in die Saison gab's im Schönbuchstadion Pliezhausen auf den Unterdistanzen.
Applaus für diesen Rekord! Mit einem fabelhaften Lauf hat der 21-jährige Kenianer Dickson Kipsang Tuwei unterstützt vom Pliezhäuser "Hase" Matthias Walker einen Start-Ziel-Sieg gefeiert. In 2:18,99 Minuten verbessert er den bisherigen Meetingrekord seines Landsmanns Benson Seurei aus dem Jahr 2011 um 19 Hundertstel-Sekunden. Auf Rang zwei der deutsche Jugendhallenmeister Patrick Zwicker (LG Rülzheim, 2:19,40 Minuten) vor Andreas Lange (LG Rheinbeck-Ohe, 2:20,20 Minuten) und Sebastian Keiner (Erfurter LAC, 2:20,47 Minuten). "Das war ein super Rennen für mich und ich freue mich über den Schleswig-Holsteinischen Landesrekord", bilanziert Andreas Lange anschließend.
Anett Horna (LC Rehlingen) hatte sich über 1000 Meter viel vorgenommen: Sie startete im Männer-Rennen, um wie 2012 eine Zeit unter 2:40 Minuten zu laufen. Daraus wurde allerdings nichts, "weil das Tempo in der zweiten Runde zu langsam war. Das konnte ich in der Schlussphase nicht mehr wettmachen", zeigte sich die deutsche Hallenmeisterin als Zweitplatzierte etwas enttäuscht. Es siegte in 2:41,09 Minuten die Polin Sofia Eneu.
Varg Königsmark sprintet in die Meeting-TOP6
Einen guten Einstieg in die Saison auf den Unterdistanzen erwischten auch die Athleten des Bundeskaders über 300 Meter Hürden. Bei den Frauen siegte trotz Stolperer Christiane Klopsch (LG Friedberg-Fauerbach) in 41,5 Sekunden vor den in 41,8 Sekunden zeitgleichen Fabienne Kohlmann (LG Karlstadt) und Kim Carina Schmidt (LT DSH Köln). Olympiateilnehmer Silvio Schirrmeister (LAC Erdgas Chemnitz) setzte sich in überzeugenden 35,3 Sekunden gegen Varg Königsmark (SC Magdeburg, 35,6 Sekunden); in den Meeting-TOP6 erreichte er damit Rang vier. Heimtrainer Ulf Müller meinte dazu kurz und bündig: "Man kann nicht knurren." Silvio Schirrmeister vor dem zweiten Lauf: "Der ist jetzt noch ein guter Trainingslauf."
In diesem zweiten Lauf setzte Varg Königsmark noch einen drauf und holte sich in überzeugenden 35,2 Sekunden den Sieg an der letzten Hürde vor Schirrmeister. Danach zeigte er sich selbstbewusst: "Bei der U23-EM will ich um eine Medaille mitlaufen." Auch Christiane Klopsch steigerte sich in einem fehlerfreien Lauf auf 40,7 Sekunden und war damit sehr zufrieden: "Jetzt möchte ich mich zunächst für die Team-EM qualifizieren und dann die WM-Norm in Angriff nehmen." Allerdings sei diese mit 55,4 Sekunden bei ihrer Bestzeit von 56,92 Sekunden eine "sehr hohe Messlatte".
Zwei U18-WM Normen zum Auftakt: Dietz und Reh trumpfen stark auf
Die schnellsten U18-Athleten tragen ihre Weltmeisterschaften im ukrainischen Donezk aus. Mit dabei sein werden voraussichtlich Alina Reh und Maria Dietz. Beide stürmten in beeindruckender Weise zur geforderten Qualifikationsnorm über 3000 Meter; ja unterboten diese sogar um unglaubliche 15 Sekunden. Dietz (LAC Quelle Fürth) siegte in 9:20,40 Minuten. Knapp dahinter auf Rang zwei patzierte sich Alina Reh (TSV Erbach) in 9:21,63 Minuten. Das Fazit der beiden nach dem packenden Lauf: "Wir haben gemeinsam Tempo gemacht und sind überrascht, dass es so gut geklappt hat." Denn: Ihr Ziel war es, unter 9:30 Minuten zu bleiben. Dass sie nun sogar auf Rang zwei und drei der deutschen Bestenliste stehen, konnten sie selbst kaum glauben.
Die 80 und 150 Meter dominierte der amtierende deutsche 400-Meter-Meister Eric Krüger vom SC Magdeburg. Die kürzeste Sprintstrecke gewann er in 8,86 Sekunden vor Romed Guischard (VfL Sindelfingen, 8,98 Sekunden) und Raphael Müller (VfB Stuttgart, 9,03 Sekunden). Über 150 Meter setzte er sich in 15,85 Sekunden vor Benjamin Brömme (LG Eintracht Frankfurt, 16,11 Sekunden) und dem Ghanaer Tim Abeyie (16,13 Sekunden) durch. Bei den Frauen siegte Mareike Peters (Bayer Leverkusen) in einer Zeit von 18,11 Sekunden vor Tamara Seer (LG Stadtwerke München, 18,30 Sekunden).
Die DLV-Juniorinnen-Staffel des Gomaringer Bundestrainers Alexander Seeger absolvierte über 4x100 Meter einen ersten erfolgreichen Testlauf in 45,16 Sekunden. Obwohl alle noch der U18 angehören, wäre dies sogar die Norm für die U20-EM in Rieti!
Fabienne Kohlmanns Ziel: Mit der Staffel zur WM nach Moskau
Meetingrekordhalterin Fabienne Kohlmann (LG Karlstadt) setzte sich über 600 Meter erneut durch, blieb in 1:29,11 Minuten allerdings fast drei Sekunden unter ihrer eigenen Bestleistung. Sie hatte mit dem Wind und ihrem vorangegangenen Rennen über 300 Meter Hürden zu kämpfen. "Ich wollte schneller laufen, aber in der Schlussphase hat die Konkurrenz gefehlt", sagte sie nach dem Lauf. In dieser Saison möchte sie auf 800 Meter umsteigen und strebt als "Minimalziel" einen Platz in der 4x400 Meter WM-Staffel von Moskau an. Bei den Männern siegte der Pole Patryk Dobek in 1:17,27 Minuten vor Kevin Stadler (Erfurter LAC), Bronzemedaillengewinner der deutschen Jugendmeisterschaften über 800 Meter. Seine Zeit: 1:18,37 Minuten.
Die besten deutschen Rollstuhlfahrer fuhren über 150 und 600 Meter um den Sieg: Auf der kürzeren Distanz gewann Pascal Ansorg (HSC Erfurt) in 22,70 Sekunden; über 600 Meter fuhr Korsan Vogel (HSC Erfurt) in 1:31,40 Minuten als Erster über die Ziellinie.
Interessante Duelle über 3000 Meter und auf der Hindernisdistanz
Ein packendes Duell folgte im Lauf über 3000 Meter zwischen Simon Stützel (ART Düsseldorf) und dem Tschechen Lukás Kourek. Erst auf der Zielgeraden setzte sich der Deutsche in 8:04,07 Minuten gegen seinen Konkurrenten durch, der 8:04,39 Minuten brauchte.
Auch über 2000 Meter Hindernis gab es ein spannendes Duell: Die deutsche Juniorenmeisterin Jannika John (LAC Quelle Fürth) setzte sich überraschend in 6:27,29 Minuten gegen die letztjährige EM-Finalistin Sanaa Koubaa (LG Stadtwerke Hilden, 6:29,38 Minuten) durch. "Da Sanaa deutlich bessere Bestzeiten hat, habe ich überhaupt nicht mit dem Sieg gerechnet. Aber ich habe meine Chance genutzt", sagte die glückliche Siegerin. Im Lauf der Männer siegte Martin Grau (TSV Höchstadt/Aisch) in 5:39,96 Minuten vor Michael Wilms (LG Olympia Dortmund, 5:41,77 Minuten) und Rico Schwarz (ASV Erfurt, 5:42,79 Minuten).