WM-Bronzemedaillengewinner startet in Pliezhausen
PLIEZHAUSEN (kön) Was für ein famoser Endspurt. Was für ein famoser Mittelstreckenläufer. Was für eine famose Zeit – vorrübergehende Weltjahresbestzeit! 1:42,51 Minuten über 800 Meter für Amel Tuka (Bosnien und Herzegowina). Die viertbeste, jemals von einem Europäer gelaufene Zeit. Rang elf in der ewigen Weltbestenliste. Gelaufen ist sie der 25-Jährige im vergangenen Jahr beim Diamond League Meeting in Monaco. Dieses Jahr startet er erstmals in Pliezhausen. Ein weiterer echter Weltklasseathlet im Schönbuchstadion. Die Vorfreude bei Meeting-Chef Thomas Jeggle ist entsprechend groß: "Wir können über die 600 Meter einen echten Leckerbissen erwarten."
Es ist wohl eine sich selbst erfüllende Prophezeiung. Denn: Amel Tuka lief vor gut einer Woche eine neue persönliche Bestzeit über die Unterdistanz von 600 Meter. Nach 1:16,09 Minuten war er im Ziel. In den Meeting Top-6 würde dies Rang fünf bedeuten. Den Stadionrekord (1:15,77 Minuten) hält der Pole Marcin Lewandowski seit 2010. Interessanter Fakt: Eben diesen ließ Amel Tuka über die zwei schnellsten Stadionrunden des Jahres 2015 ebenfalls hinter sich.
Bronze hinter dem Olympiasieger
Dabei hatte es im Stade Louis II von Monaco lange nicht danach ausgesehen: Der Mann vom Balkan schwimmt 700 Meter lang im Feld mit. Doch auf der Zielgeraden zieht Amel Tuka noch an Nigel Amos (Botswana), Ayanleh Souleiman (Djibouti), Boris Berian (USA) und am Polen Adam Kszczot (800 Meter Europameister) vorbei, siegt in der famosen Bestzeit.
Die eigentliche Krönung des vergangenen Jahres schaffte der achtfache nationale Meister jedoch beim Saisonhöhepunkt, der Weltmeisterschaft in Peking. Bronze hinter Olympiasieger und Weltrekordhalter David Rudisha (Kenia) und Adam Kszczot. Die Zeit? Unwichtig. Die Medaille zählte. Und die Weltbestzeit.
In Pliezhausen wird er sich etwa mit Sören Ludolph (LG Braunschweig, 800 Meter Bestzeit: 1:44,80 Minuten), dem Slowenen Žan Rudolf (Bronze U23-EM 2015, Bestzeit 800 Meter: 1:46,00 Minuten) und dem Tschechen Matej Pavlicek (Bestzeit 800 Meter: 1:48,94 Minuten) messen. Ein schneller 600er ist also wieder einmal garantiert. Weltjahresstadionbestzeit durch Amel Tuka nicht ausgeschlossen.