Deutscher Star der Paralympics startet in Pliezhausen
PLIEZHAUSEN (frka) Sie ist die Sympathieträgerin und eine der erfolgreichsten deutschen Behinderten-Sportlerinnen: Maria Seifert. Ihre Bilanz: mehrfache Medaillen-Gewinnerin bei Paralympics und bei Welt-und Europameisterschaften über 100 Meter und 200 Meter. Einige Male war die 24-Jährige auch schon in Pliezhausen am Start und lief im Vorjahr über 100 Meter in 14,45 Sekunden knapp hinter der Engländerin Katrina Hart auf Rang zwei ins Ziel.
Die rechtsseitig gelähmte Erfurterin will nach den Paralympics 2008 in Peking (Silber über 100 Meter und 200 Meter) und London (Platz vier über 100 Meter und Bronze über 200 Meter) in Rio de Janeiro 2016 zum dritten Mal in den Kampf um Edelmetall eingreifen. Dieses Mal wird es für sie jedoch „nicht ganz so unbeschwert wie in den vergangenen Jahren“, vermutet Maria Seifert. Sie hat nämlich ihre Ausbildung zur Kinderpflegerin erfolgreich beendet und arbeitet seit dem vergangenen Jahr in diesem Beruf.
Als Mitfavoritin und bekannte Sportlerin muss sie nun Beruf und Leistungssport vereinbaren und dem „Erwartungsdruck von außen standhalten“. 2008 konnte sie alle überraschen, nun kennt man sie und zählt sie mit zum erweiterten Favoritenkreis. Doch Maria Seifert ist Optimistin, liebt ihren Sport und „hat sich den Weg auch so ausgesucht“.
Gelebte Inklusion
Fair gegeneinander im Wettkampf anzutreten und sich dieser Herausforderung jedes Jahr aufs neue zu stellen, heißt auch etwas fürs Leben zu lernen. Kurzum: Sport verbindet alle Athleten. Denn Maria Seifert startet in Pliezhausen erneut gemeinsam mit nicht behinderten Sportlern und testet ihre Form. In den Staffeln über 4x100 Meter lief schon mehrfach die Nationalstaffel der Aktiven (Behinderte) gegen die (nicht behinderten) Nachwuchs-Sprinterinnen der U20-Juniorinnen-Staffel. Gelebte Inklusion also.
„Das war ein tolles Rennen und hat uns beeindruckt“, sagten 2014 die Läuferinnen der U20-Staffel, die im selben Jahr die Bronzemedaille bei der U20-Weltmeisterschaft gewannen. Auch dieses Jahr dürfen sich die Zuschauer im Schönbuchstadion wieder auf schnelle Staffelrennen freuen.