Athletenstimmen zum Läufermeeting
Auch unter den besonderen Bedingungen des Jubiläumsmeetings haben wir einige unserer Topathleten nach ihren Wettkämpfen im Kurz-Interview befragt. Wie lief der Saisonauftakt im Schönbuchstadion 2021? Hier gibt's die Antworten als "Stimmen zum Läufermeeting":
Video-Interviews von larasch.de
- Christina Hering: "2 Rennen in 30 Minuten, ordentlich!"
- Svenja Pingpank: "Nach 8 Monaten wieder im Race-Mode!"
- Katharina Trost: "Den Meetingrekord hätte ich mir gern geschnappt!"
- Elena Burkhard: „Einen Rekord aufzustellen ist toll!"
- Homiyu Tesfaye: "Voller Fokus auf die 1500m für Olympia!"
- Marc Tortell: "Ich werde alles dran setzen, so schnell wie möglich zu rennen!"
Malaika Mihambo (LG Kurpfalz) – Siegerin 150m (17,44 Sek.) und Zweite 300m (37,47 Sek.)
„Es war das erste Mal, dass ich 150 Meter gelaufen bin. Mit der Zeit bin ich zufrieden, ich habe mit einer schlechteren gerechnet. Immerhin habe ich bisher nur ein Startblocktraining absolviert mit drei Starts. Im Weitsprung werde ich dieses Jahr gut gefordert, bereits vier Athletinnen sind über sieben Meter gesprungen. Ich freue mich, wenn es in Tokio für eine Medaille reicht.“
Elena Burkard (LG farbtex Nordschwarzwald) – Siegerin 2000m Hindernis (MEETING-Rekord: 6:15,28 min.)
„Ich habe den Meeting-Rekord von Gesa Felicitas Krause (6:15,52 Minuten) überhaupt nicht im Auge gehabt. Der Plan, mit einer Tempoverschärfung 600 Meter vor Schluss das Rennen zu entscheiden, ging voll auf. Ich bin super glücklich, dass das Läufermeeting stattgefunden hat. Die Veranstalter haben einen super Job gemacht. Die nächsten Ziele sind, meinen DM-Titel zu verteidigen und dann die Norm für die Olympischen Spiele.“
Pavel Maslák (Tschechien) – Sieger 150m (15,74 Sek.) und Zweiter 300m (33,25 Sek.)
„Es war mein erster Start hier in Pliezhausen. Natürlich ist es fantastisch, dass das Meeting in diesen schwierigen Zeiten dieses Jahr stattfinden kann. Ich mag das Stadion und vielleicht komme ich nächstes Jahr wieder und laufe wieder schneller. Mit meiner Zeit über 150 Meter bin ich zufrieden, über 300 Meter wollte ich eigentlich schneller laufen. Nach der Hallensaison bin ich zwar in guter Verfassung, aber ich brauche noch etwas mehr Vorbereitung für schnellere Zeiten im weiteren Saisonverlauf.“
Christina Hering (LG Stadtwerke München) – Siegerin 600m (1:26,61 min.)
„Es herrscht immer so eine tolle Stimmung hier in Pliezhausen. Obwohl dieses Jahr die Zuschauer gefehlt haben, herrschte dennoch eine tolle Stimmung. Es ist der Wahnsinn, was die Leute hier unter diesen Voraussetzungen auf die Beine gestellt haben. Für uns Läufer herrschen hier stets perfekte Bedingungen. Der erste Wettkampf in der Olympia-Saison ist immer etwas Besonderes. Ich bin in guter Verfassung und über den Sieg freue ich mich natürlich sehr. Mein großes Ziel dieses Jahr ist natürlich Tokio.“
Vera Coutellier (ASV Köln) – Siegerin 3000 Meter (9:08,50 min.)
„Ich bin super glücklich mit der neuen Bestzeit. Die Trainingseinheiten in den letzten Wochen liefen teilweise richtig gut, aber genau wusste ich nicht, wo ich stehe. Ich hatte keine feste Taktik und war überrascht, als ich im Rennen plötzlich vorne war. Es war gut, dass Denise (Krebs) übernommen hat. Dann sind wir immer schneller geworden und in der letzten Runde habe ich alles in den Antritt in der Zielkurve gesetzt. Unter den Corona-Bedingungen haben es die Organisatoren richtig gut gelöst und eine gute Kombination aus Sicherheit und sportlichem Wettbewerb gefunden. Ich hatte auch das Gefühl, dass trotz allem viel Stimmung im Stadion war.“
Denise Krebs (TSV Bayer 04 Leverkusen) – Zweite 3000m (9:10,08 min.)
„Mit dem Saisonstart bin ich sehr zufrieden. Auf der zweiten Rennhälfte habe ich mich gut gefühlt und das Tempo angezogen, wie mit meinem Trainer Wolfgang Heinig besprochen. Ich hatte gedacht, dass es hinten heraus vielleicht noch schneller gehen könnte, aber mit meiner Bestzeit bin ich happy. Die Stimmung war auch ohne Zuschauer trotzdem irgendwie spürbar. Es war fast normale Wettkampfatmosphäre. Ich war schon vor 20 Jahren in Pliezhausen und fühle mich hier wie zu Hause.“
Katharina Trost (LG Stadtwerke München) – Siegerin 1000 Meter (2:38,16 min.)
„Mit meiner Zeit bin ich total zufrieden. Das nächste Ziel ist die Deutsche Meisterschaft in Braunschweig. Für die Olympischen Spiele muss ich über 800 Meter auf jeden Fall eine Zeit unter zwei Minuten anbieten.“
Jens Mergenthaler (SV Winnenden) – Sieger 2000m Hindernis (5:32,89 min.)
„Das Meeting in Pliezhausen lebt von seinen Zuschauern und trotz der Corona-Bedingungen haben die Veranstalter alles gegeben, damit die Atmosphäre erhalten bleibt und es lohnt sich immer herzukommen, auch weil das Meeting immer starke Teilnehmerfelder bietet. Ich habe erst vor zwei Wochen mit dem Training am Wassergraben begonnen. Wir hatten eine Zeit um 5:38 angepeilt. Dass es so gut gelaufen ist, damit hätte ich im Vorfeld selbst nicht gerechnet. Nächste Woche werde ich in Karlsruhe nochmal 1500 Meter laufen, danach werden wir dann entscheiden, ob ich bei den Deutschen Meisterschaften über die 1500 oder 3000 Meter Hindernis an den Start gehen werde.“
Jakub Holuša (Tschechien) – Sieger 3000m (8:07,89 min.)
„This is my first race of the outdoor season. Pliezhausen was a great chance to test my shape after returning from the training camp in South Africa. The race felt controlled and I am really satisfied with my finish over the last 500 meters. With a faster pace from the start, I think I can go faster. At the moment, I am happy for every opportunity to race. I came here 14 years ago as a junior for the first time, so the Meeting in Pliezhausen was like the beginning of my international career.”
Carolina Krafzik (VfL Sindelfingen) – Siegerin 400m Hürden (57,69 Sek.)
„Ich bin sehr froh, die 400 Meter Hürden in Pliezhausen laufe zu können. Ich bin schnell angegangen und bis zur achten Hürde lief es gut. Hinten raus hat mir dann ein wenig die Tempohärte gefehlt. Ein großes Lob an den Veranstalter, dass sie unter diesen Bedingungen das Läufermeeting durchführen.“
Emil Agyekum (SCC Berlin) – Sieger 400m Hürden (49,77 Sek.)
„Pliezhausen ist mein zweites Rennen in dieser Saison. Mit 49,77 Sekunden bin ich schon sehr nah an meiner Bestzeit aus 2019 dran (49,69 Sekunden). Großes Ziel dieses Jahr ist natürlich Tokio.“
Djamila Böhm (TV Wattenscheid 01) – Siegerin 300m Hü (41,56 Sek.), Zweite 400m Hü (57,58 Sek.)
„Ich bin erst vor Kurzem aus dem Trainingslager zurückgekommen. Hier in Pliezhausen gibt's immer volles Programm: Den Doppelstart über 300 und 400 Meter Hürden habe ich als Härtetest mitgenommen. Bei den 300 Metern habe ich ein wenig mit einem anderen Rhythmus experimentiert, über 400 Meter war der Plan, etwas verhaltener zu beginnen und hinten raus aufzudrehen, dadurch habe ich Carolina (Krafzik) am Ende fast noch eingeholt. Insgesamt bin ich sehr zufrieden, weil es der schnellste Saisoneinstieg war, den ich je hatte.“
Christoph Kessler (LG Region Karlsruhe) – Dritter 1000m (2:19,20 min.)
„Mit meinem Einstand in Pliezhausen bin ich wirklich sehr zufrieden. Wir sind sehr schnell los auf den ersten 500 Metern, hinten raus sind mir die Beine ein wenig schwer geworden.“
Homiyu Tesfaye (TSV Pfungstadt) – Vierter 1000m (2:19,52 min.)
„Zu Beginn der Zielgeraden habe ich gedacht, ich könne gewinnen. Aber die ersten 800 Meter waren für mich noch zu schnell – ich habe noch nicht wirklich schnelle Intervalle gemacht. Ich bin aber davon überzeugt, nach drei Jahren ohne Bahnwettkämpfe wieder zurückzukommen.“
Alex Seeger (DLV Nachwuchs-Bundestrainer) – seine 4x100m Staffeln liefen U20-EM-Norm
„Für uns ist es ein Novum, dass die Staffel wieder im Wettkampf laufen kann. Bisher wurden alle Staffelwettkämpfe aus den Wettkämpfen und Meisterschaften gestrichen. Der Aufwand, den Pliezhausen betreibt für dieses Meeting, ist aller Ehren wert. Bei fantastischen Voraussetzungen konnte die Staffel im zweiten Lauf eine starke Zeit von 44,67 Sekunden laufen. Wir schielen schon jetzt Richtung Medaillen bei der U20 WM und EM.“
Volker Beck (Leitender DLV-Bundestrainer Hürde) – war 21 Jahre in Folge im Schönbuchstadion dabei
„Seit meinem ersten Mal in Pliezhausen 1998 war ich bis auf die pandemiebedingte Absage 2019 immer dabei. Die einzigartige Stimmung ist hier bereits am Vorabend des Meetings zu spüren. Hier steht der Athlet wirklich im Mittelpunkt und die Organisatoren und ehrenamtlichen Helfer leisten großartige Arbeit. Die Veranstalter sind mit der Zeit gegangen – dazu zählt nicht nur die hervorragende Begleitung der Veranstaltung via Social Media sondern natürlich auch die erstmalige Übertragung im Livestream. Das ist einzigartig in Deutschland. Wenn ich frage, wir brauchen dieses Jahr 400 Meter Hürden, dann wird darauf eingegangen. Es gibt für Athleten keinen besseren Start in die Saison.“